Das Qualitäts- und Umweltzertifikat „GOLF&NATUR“ – es hängt mittlerweile bei über 150 Golf Clubs in Deutschland an der Clubhauswand. Die Auszeichnungen in Bronze, Silber oder Gold werden vom Deutschen Golf Verband verliehen. Am Samstag, den 03. Dezember 2023 nahmen Clubmanagerin Katharina Enkelmann und Moritz Wente, Beirat für Natur und Umwelt, das Zertifikat in Gold für den Golf Club Schloss Langenstein von Dr. Gunther Hardt (DGV-Auditor) und Dieter Pfaff (DQS-Auditor) entgegen. Von Seiten der Douglas Parkverwaltung und des Vorstandes freuten sich auch Hubertus Graf Douglas und seine Nichte Caroline Hoffmann, dass ihre Anlage nun die einhundertste ist, die mit dem Zertifikat in Gold ausgezeichnet wurde.
Was aber genau bedeutet dieses Siegel und welche Auswirkungen hat es auf die Umwelt, den Golfclub und die Golfer?
„Für uns ist dieses Zertifikat deshalb so wesentlich, weil es neben dem uns sehr wichtigen Naturschutz auch das Qualitätsmanagement im Club überprüft“, stellt Katharina Enkelmann fest.
Dabei ist es für die Golfer ganz wesentlich zu verstehen, dass der Titel des Programms zwar GOLF&NATUR ist, das Programm aber erheblich über den reinen Bereich Natur hinausreicht. Erfasst werden auch Themen wie Kommunikation, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umweltmanagement, Infrastruktur sowie Pflege und Spielbetrieb.
Eingeführt wurde das Programm GOLF&NATUR vom DGV im Jahr 2005, um eine Verbesserung der Spielbedingungen im Golf mit dem größtmöglichen Schutz der Umwelt zu verbinden. Während der Einstieg in GOLF&NATUR zum Beispiel damit verbunden ist, alle vorliegenden behördlichen Genehmigungen zu dokumentieren und somit für die Golfanlage Rechtssicherheit zu ermöglichen, werden im Bereich der Gold-Zertifizierung hohe Maßstäbe an die Exzellenz der Anlage gestellt. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Waschanlage des Betriebshofes einen Ölabscheider vorweisen muss. Was für den Golfer auf den ersten Blick eher unwichtig klingen mag, kann bei behördlichen Kontrollen der Golfanlage tatsächlich zu größeren Problemen führen.
In Zeiten der Diskussion um die Verwendung von Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf Golfanlagen erhält das Prädikat GOLF&NATUR eine weitere wesentliche Bedeutung: Es dokumentiert vor Behörden einen sachgerechten Betrieb der Golfanlage, der im Falle der Gold-Zertifizierung auch einen externen Zertifizierer bestätigt wird.
Natürlich steht GOLF&NATUR auch für den Schutz der Natur, der im Golf Club Schloss Langenstein von Beginn an sehr ernst genommen wurde. So war das oberste Bestreben der Grundstückseigner und Planer: rund um das Schloss Langenstein sollte nicht nur ein sportlicher herausfordernder Golfplatz entstehen, sondern alles sollte in Einklang und in Harmonie mit der vorhandenen Natur stehen. Die einstmals landwirtschaftlichen Flächen verwandelten sich durch den Bau der Golfanlage in ein einzigartiges und schönes Ensemble aus Schloss, der typischen Landschaft des Hegau und dem Alpenpanorama zum Country Club Schloss Langenstein. „Die Vereinbarkeit eines großartigen Golfplatzes in Verbindung mit einem Lebensraum für eine Vielfalt von Flora und Fauna ist in Langenstein beispielhaft und auf faszinierende Weise gelungen“, so Moritz Wente. Der angelegte See, die Teiche sind Heimat geworden von bedrohten Tierarten. An blühenden Gräsern, Blumen und heimischen Obstsorten, Beerensträuchern und ihren Früchten erfreuen sich unzählige Vogelarten, Libellen, Hummeln und nicht zuletzt die fleißigen Honigbienen, die dafür sorgen, dass der Country Club seinen eigenen Honig verkaufen kann.
Die Ernsthaftigkeit des Anliegens GOLF&NATUR wird auch an den Beratern und Partnern deutlich, die sich der Golf Club ins Boot geholt hat. Bei den regelmäßigen Blumenwiesenexkursionen der Firma Syringa, die für die großflächigen Blühwiesen-Ansaaten verantwortlich sind, kann sich die Öffentlichkeit an der bunten Vielfalt aus Magerwiesen, Fettwiesen und Feuchtwiesen erfreuen. Kritische und zugleich konstruktive Begleiterin ist auch Dr. Antje Boll vom BUND-Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, die am aktuellen Pflege- und Entwicklungskonzept mitgewirkt hat. Wichtige Punkte sind hierbei die Pflege der Magerwiesen und Blühflächen, die möglichst lange Erhaltung der alten, hochstämmigen Obstbäume, die natürliche Bekämpfung von Neophyten und die Pflege der Feuchtbiotope.
„Ich denke, wir können als Golfanlage stolz darauf sein, in welchen Feldern wir zum Teil auch Vorreiterarbeit in Sachen Umwelt und Naturschutz leisten“, resümiert Katharina Enkelmann. „Das reicht neben den gerade genannten Projekten, über die Nutzung von Solarenergie oder der Pflege von Naturdenkmälern auf dem Golfgelände bis zu innovativen Methoden bei der Bewässerung oder dem Recycling des Grünschnitts.“