Heute ist Weltbienentag!

Kaum ein Tier begleitet die Entwicklung der Menschen so lange wie die Biene. Seit 9000 Jahren sorgen sie für unsere Nahrung und Gesundheit. Ihre Bauwerke und ihr Sozialverhalten sind für uns Innovationstreiber in Technik und Informatik.

Bienen haben eine enorme Vielfalt in Gestalt und Aussehen. Neben der domestizierten Honigbiene gibt es in Deutschland weitere rund 590 Arten, die als Wildbienen zusammengefasst werden. Dazu gehören auch die Hummeln, die allerdings wie die Honigbienen im Volk leben und nicht wie die meisten anderen Wildbienen solitär.

Foto: Frank Föhlinger

Eines haben alle Honigbienen- und Wildbienenarten gemeinsam: Sie sind friedlich und unverzichtbare Bestäuber. Die Honigbiene ist eines unserer wichtigsten Nutztiere und darüber hinaus das kleinste. Sie spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem und ohne sie könnte die Landwirtschaft nicht überleben. Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt der Gegenwert ihrer jährlichen weltweiten Bestäubungsleistung bei rund 265 Milliarden Dollar.

In Deutschland gibt es ca. 1.000.000 Bienenvölker bei 80.000 Imkern. Bienenfleiß ist kein leeres Schlagwort, denn ein Bienenvolk produziert in einem Spitzensommer mit ca. 50.000 Bienen bis zu 30 Kilogramm.

Honigbienen und Wildbienen konkurrieren um die gleichen Ressourcen – Pollen und Nektar! Bei einem ausreichenden Blühangebot ist dies normalerweise kein Problem. Jedoch ist der Blütenreichtum vielerorts stark eingeschränkt, so dass die Konkurrenz verstärkt wird.

Die Hälfte aller Wildbienenarten steht bereits auf der Roten Liste in Deutschland, da der Lebensraum für sie und andere Insekten knapp wird. Es fehlt an Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten. Viele Wildbienenarten nisten in offenen Bodenstellen oder unbefestigten Wegen, andere brauchen wurmstichiges Holz oder leere Schneckenhäuser, um sich darin niederzulassen. Doch wo finden unsere Wildbienenarten noch solche Bedingungen vor? Auch geeignete Blühpflanzen sind knapp, von denen sich die oft sehr spezialisierten Wildbienen ernähren können.

Das Wildbienenschutzprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung ist in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Golf Verband e.V. ein Baustein im Rahmen des Umwelt- und Qualitätsmanagementprogramms „Golf&Natur“, dem sich auch die Mitgliederclubs der LGCG verpflichtet fühlen. Bei dem Projekt sollen größere unbespielte Flächen der Golfanlagen für bestäubende Insekten aufgewertet werden. Dafür werden auf geeigneten Böden mit einer Mindestgröße von 500 m² Wildblumenwiesen aus regionalem Saatgut sowie natürliche Niststrukturen angelegt.

Es wird also einiges in Bezug auf den „Lebensraum Golfplatz“ und die Förderung der Artenvielfalt auf deutschen Golfanlagen und im Besonderen bei den 36 LGCG-Mitgliederclubs getan. Immer häufiger sieht man weitere Wildblumenwiesen mit heimischen Sorten, die von den kompetenten Greenkeepern angesät wurden und die nur auf extra dafür „abgemagertem“ nährstoffarmen Boden wachsen.

Seitens der LGCG wird bei der Umsetzung des Wildbienenschutzprojektes der Natur geholfen und seinen naturverbundenen Mitgliedern nebenbei interessantes Anschauungsmaterial geboten, um sie für die wunderbare Welt der Bienen zu begeistern.

Happy World Bee Day!

Andreas Dorsch
LGCG-Geschäftsführer